Arthrose – Was ist das?

Von Ihrem Arzt haben Sie erfahren, dass Sie unter Arthrose leiden. Fast jeder kennt diesen Begriff. Vielleicht wissen Sie bereits, dass es sich um eine Verschleißerkrankung der Gelenke handelt. Doch was genau ist eigentlich Arthrose?

Gelenke und ihre Aufgaben

Gelenke ermöglichen uns die Durchführung tausender Bewegungen am Tag und sind überall dort zu finden, wo die Enden zweier oder mehrerer Knochen in unserem Körper aufeinandertreffen.

In einem gesunden Gelenk ist der Knochen von einer glatten, elastischen Knorpelschicht überzogen. Wie ein Stoßdämpfer schützt und polstert der Gelenkknorpel die Knochen bei jeder Bewegung und  ermöglicht ihnen einen einfachen und reibungsfreien Bewegungsablauf.

Umschlossen werden die Gelenke von einer faserigen Hülle, der Gelenkkapsel. Sie ist mit einer Gelenkinnenhaut ausgekleidet, die Gelenkflüssigkeiten (die sogenannte Synovia) produziert. Die Synovia fungiert als Gelenk­schmiere und schützt das Gelenk vor zu starker Reibung und Abnutzung.

Muskeln und Sehnen bewegen und verstärken gleichzeitig das Gelenk. Gelenkbänder verleihen zusätzlich Stabilität und sorgen dafür, dass das Gelenk gegen falsche Bewegungen gesichert ist.

die Ursachen

Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Schaden des Gelenkknorpels. Dieser Knorpelschaden entsteht, wenn die tatsächliche Belastung die Belastbarkeit des Gelenkknorpels dauerhaft übersteigt. Dies kann sehr vielfältige Ursachen haben:

Als Risikofaktoren gelten unter anderem Übergewicht, harte körperliche Arbeit oder Leistungssport, in Fehlstellung verheilte Verletzungen, angeborene Gelenkfehlstellungen (wie X- oder O-Beine) und Haltungsfehler. Auch neurologische und Stoffwechselerkrankungen können eine Rolle spielen.

Obwohl Arthrose auch bei jungen Menschen vorkommen kann, erhöht sich mit zunehmen­dem Alter das Risiko zu erkranken: So zeigen 50 % aller Menschen ab dem 35. Lebensjahr arthrotische Veränderungen der Gelenke. Bei den über 50-Jährigen sind es bereits 75 %, bei den über 70-Jährigen 95 %. Arthrotische Veränderungen müssen aber nicht zwingend mit Beschwerden einhergehen.

Vor allem bei jungen Menschen lässt sich eine familiäre Häufung beobachten. Zudem ist bekannt, dass vor allem die Fingergelenkarthrose erblich bedingt auftreten kann.

Arthrose Was ist das?

Behandlungsschwerpunkte

  • Krankengymnastische und physikalische Maßnahmen
  • Injektionsbehandlung mit Knorpelschutzpräparaten
  • Hyaluronsäurebehandlung
  • Magnetfeldtherapie
  • Umstellungsoperation
  • Knorpeltransplantation
  • Nahrungsergänzung mit Knorpelschutz-/Knorpelaufbaupräparaten

die Therapie, oder was kann ich gegen Arthrose tun?

Eine ganze Menge! In den letzten Jahren haben sich durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und neue Medikamente einige sehr wirkungsvolle Therapiemöglichkeiten ergeben.

Unser individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Therapiekonzept besteht aus mehreren Bausteinen, die miteinander kombiniert werden können. So können wir Ihnen helfen, ein beschwerdefreieres Leben zu führen und einem Fortschreiten der Krankheit vorzubeugen.

  • Gesunde Ernährung und Lebensweise
  • Viel Bewegung!
  • Krankengymnastik und Krafttraining
  • Nahrungsergänzung mit Gelenknährstoffe wie z.B. Glucosaminsulfat, Schwefelspender, Chondroitinsulfat, Mangan, Folsäure
  • Gelenkinjektionen wie z.B. Kortison (Akuttherapie) und Hyaluronsäure
  • Medikamentöse Therapie wie z.B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und COX-2-Hemmer
  • Schmerztherapie: Analgetika, Schmerzpflaster
  • Nichtmedikamentöse Therapie wie z.B. Akupunktur, Magnetfeldtherapie, TENS, Orthopädische Hilfsmittel, Laser und Stoßwellentherapie
  • Operative Therapien wie Arthroskopie, Korrekturosteotomie, Endoprothetischer Gelenkersatz, Arthrodese (Gelenkversteifung)
Therapie: Was kann ich gegen Arthrose tun?

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Der Abrieb des Gelenkknorpels führt zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen des betroffenen Gelenks. Zudem verursacht abgeriebenes Knorpel- oder Knochenmaterial Entzündungen, weshalb die Gelenke häufig überwärmt und gerötet sind.

Die Arthrose beginnt mit Spannungsgefühlen in den Gelenken, Belastungsschmerzen, Steifigkeitsgefühl und Schmerzen nach Ruhe (Anlauf­ schmerz) bzw. beim Aufstehen am Morgen (Morgensteifigkeit). Die Beschwerden dauern anfangs jedoch meist nur  einige  Minuten  an und bessern sich nach etwas Bewegung. Sportliche Betätigungen mit fließenden Bewegungsabläufen wie Radfahren und Schwimmen sind im Frühstadium der Arthrose häufig noch schmerzfrei möglich.

Im weiteren Verlauf  der  Krankheit  können  vor allem bei stoßartigen Bewegungen oder Drehbewegungen zunehmend Schmerzen auftreten. Es kommt allmählich zu einer Einschränkung der Beweglichkeit und einer Druckschmerzhaftigkeit der betroffenen Gelenke. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich ein Dauer­schmerz einstellen. Feuchtes und kaltes Wetter kann die Beschwerden verstärken.

Arthrose kann theoretisch an allen Gelenken im Körper auftreten, vorwiegend findet man sie jedoch an jenen Gelenken, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Am häufigsten betroffen sind deshalb das Kniegelenk (Gonarthrose), das Hüftgelenk (Coxarthrose), das Sprunggelenk und das Schultergelenk (Omarthrose).

Während der Knorpelschaden im Frühstadium nur oberflächlich und im Röntgenbild sogar meist nicht einmal zu erkennen ist, ist bei einer Arthrose im Spätstadium der Gelenkknorpel häufig schon völlig abgenutzt. Ohne die Pufferwirkung des Knorpels reiben aber die Knochenenden ungeschützt aufeinander, was zu Überlastungserscheinungen führt:

Die Knochensubstanz verdichtet sich und bildet Anwachsungen, sogenannte Osteophyten. Hierdurch verbreitert sich das Gelenk sichtbar, während sich gleichzeitig der Gelenkspalt im Röntgenbild als verschmälert darstellt. Berühren sich bei bestimmten Bewegungen die Osteophyten gegenseitig, löst das Schmerzen aus. Außerdem entstehen in der Umgebung der’ Arthrose oft flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, sogenannte Geröllzysten.

Schreitet die Arthrose weiter fort, beschränkt sich die Gelenkdeformierung schließlich nicht mehr nur auf Knorpel und Knochen, sondern schließt sämtliche am Gelenk beteiligte Strukturen mit ein, so auch Muskeln, Bändern und Sehnen. Durch eine Lockerung der Bänder wird das Gelenk dann zunehmend instabil. Darüber hinaus können an den Muskeln neben Verspannungen auch ein Schwund von Muskelmasse und Verkürzungen auftreten.

Eine Reihe von Untersuchungen ist notwendig, um mit Gewissheit festzustellen, ob Sie an einer Arthrose leiden:

  1. Anamnese
    In einem persönlichen Gespräch mit  Ihnen machen  wir uns  ein  Bild  von  Ihrem  Gesundheitszustand und dem bisherigen Verlauf Ihrer Beschwerden. Gleichzeitig wird  geklärt,  ob womöglich  einige  der zuvor genannten Risikofaktoren auf Sie zutreffen.
  2. Untersuchung
    Eine körperliche Untersuchung liefert weitere Hinweise: Gelenkverformungen, Entzündungszeichen,  Muskelschwund oder Abweichungen der Beinachsen können dabei erfasst werden. Hierzu werden die verdächtigen Gelenke genau betrachtet und abgetastet, um Schwellungen, Überwärmung oder Gelenkreiben festzustellen. Anschließend wird die Beweglichkeit der Gelenke untersucht, indem der Bewegungsumfang in allen Richtungen geprüft wird.
  3. Röntgenuntersuchung
    Das Röntgen ist die wichtigste Untersuchung auf dem Weg zur richtigen Diagnose . Auf einer Röntgenaufnahme des betroffenen Gelenkes lässt sich gut erkennen, ob es bereits zu krankheitsbedingten Veränderungen einzelner Gelenkstrukturen gekommen ist.

Im Einzelfall können weitere Untersuchungen erforderlich sein, um eine Arthrose sicher zu diagnostizieren und von weiteren ähnlichen Krankheitsbildern abzugrenzen:

  1. Laboruntersuchungen
    Eine Blutuntersuchung liefert Hinweise auf möglicherweise bestehende Grunderkrankungen, die arthrotische Gelenkveränderungen zur Folge haben können, sowie auf entzündliche Reaktionen im Rahmen des Krankheitsprozesses.
  2. Ultraschalluntersuchungen
    Im Ultraschall lassen sich Gelenkergüsse und Flüssigkeitsansammlungen gut erkennen.
  3. Gelenkpunktion mit Synoviaanalyse
    Liegt ein Gelenkerguss vor, kann eine Punktion Aufschluss über die Ursachen und die zugrunde liegende Erkrankung geben. Dabei wird Gelenkflüssigkeit mit Hilfe einer Kanüle aus dem Gelenk entnommen und anschließend im Labor untersucht. Die Punktion hat gleichzeitig auch einen therapeutischen Effekt, indem durch die Flüssigkeitsentnahme das Gelenk entlastet wird.
  4. Magnetresonanztomographie (MRT)
    Die MRT (auch “Kernspintomographie” genannt) ist eine hoch empfindliche Untersuchungsmethode, die kleinste Knorpelschäden auch bereits dann schon anzeigen kann, wenn im Röntgenbild noch gar keine Veränderung erkennbar ist.
    Hierdurch wird es möglich, bereits im Frühstadium einer Arthrose mit einer gezielten Therapie zu beginnen,  noch bevor schwerwiegende Veränderungen an den Gelenken entstanden sind.
  5. Szintigraphie
    Die Szintigraphie ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, mit deren Hilfe es möglich ist, Entzündungsherde im Körper aufzuspüren. Hierbei wird zunächst eine schwach radioaktive Substanz zugeführt und dann über eine spezielle Kamera die abgegebene Strahlung registriert. Bei Vorliegen einer Gelenkentzündung zeigt das Strahlungsbild eine charakteristische Verteilung, die Aufschluss gibt über die Lage von Entzündungsherden.
Folgen der Gelenkabnutzung: Röntenbild