Schmerztherapie

Bei akuten und besonders bei chronischen Schmerzen kann eine spezielle Schmerztherapie sinnvoll sein.

Optimal für den Patienten ist nach neuesten Erkenntnissen eine multimodale Therapie. Hierbei wählt der Arzt aus den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Medikamente, physikalische Therapie, Physiotherapie, ggf. Psychotherapie, aktive und passive Therapieformen, Ernährung, Akupunktur) eine geeignete, individuell auf den jeweiligen Patienten und sein Krankheitsbild und seine Symptome abgestimmte Therapieform oder Kombination von Therapieformen aus. Ebenso werden Kooperationen mit anderen Fachrichtungen falls erforderlich im Hinblick auf Dringlichkeit und Therapie eingeleitet.

Schmerztherapie: Heute führen viele unterschiedliche Therapieformen (multimodale Therapie) zum Erfolg

Zudem wird auch die Lebensführung und die psychosoziale Komponente einbezogen, evtl. sind Psychoanalyse oder eine Verhaltenstherapie hilfreich – mit dieser Methode soll der Patient eine möglichst schnelle Schmerzlinderung erfahren.

Wir bieten diesbezüglich eine Vielzahl von Therapien an, u.a.

• Infusionsbehandlung (kassenübliche und auch, falls sinnvoll, komplementärmedizinische Infiusionen)
• lokale Infiltrationen mit Cortison oder phytotherapeutisch (pflanzlich)
• Neuraltherapie
• manuelle Therapie / Chirotherapie
• medikamentöse Therapie
• Akupunktur
• Stoßwellentherapie
• Magnetfeldtherapie
• physikalische Therapie
• Krankengymnastik
• Lasertherapie
• Osteologie

Hintergrundwissen zur Schmerztherapie

Schmerze gehören zu den ältesten Symptomen, für die Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung gesucht wurden. Hitze- oder Kälteanwendungen waren schon in der Antike bekannt. Auch wurde zum Beispiel im antiken Griechenland der Saft der Weidenrinde gegen Fieber und Schmerzen aller Art eingesetzt. Der Wirkstoff wurde übrigens später als Salicylsäure bekannt. Auch bei chirurgischen Eingriffen war immer begleitet von Bemühungen, Schmerzen zu reduzieren. So wurde das 1772 entdeckte Lachgas erst für zahnärztliche Eingriffe verwendet. Später dann entwickelte sich Morphin zu einem der bedeutendsten Analgetika (Schmerzmittel). Es ist das Haupt-Alkaloid des Opiums und wurde erstmals 1804 von Friedrich Wilhelm Adam Sertürner isoliert. Das aus dem Schlafmohn gewonnene Opium und auch die Pflanze selbst wurden allerdings schon lange vorher verwendet. In Keilschriften wurde die Herstellung von pharmazeutischen Produkten aus Schlafmohn erstmals um 4000 v. Chr. beschrieben.

Chronische Schmerzen gelten heute als eigenständiges Krankheitsbild. Die Erkenntnis, dass chronische Schmerzen ein Krankheitsbild darstellen, die Behandlungsformen und -einrichtungen erfordern führte bereits in den 1940er Jahren in den USA zur Gründung der ersten Schmerzklinik. Als Begründer der modernen interdisziplinären Schmerztherapie gilt der 1994 verstorbene John J. Bonica. In Deutschland gibt es schmerztherapeutische Einrichtungen erst seit den 1970er Jahren. Die erste Schmerzklinik wurde an der Universität Mainz eingerichtet.